Einen unerwartet eindeutigen Verlauf nahm das Schwerter Derby der Frauenhandball-Oberliga. Vor rund 200 Zuschauern triumphierte die HSG Schwerte/Westhofen.
Einer der beiden Lokalrivalen hatte einen Sahnetag erwischt, bei dem anderem lief so gut wie gar nichts zusammen. Die Folge: Das Derby der Frauenhandball-Oberliga zwischen der HSG Schwerte/Westhofen und der HVE
Villigst-Ergste vor geschätzten 200 Zuschauern in der FBG-Sporthallen ahm gestern Abend einen unerwartet deutlichen Ausgang. Das HSG-Team triumphierte mit 36:18 und hatte allen Grund, nach Spielschluss den Jubelkreis rotieren zu lassen und die obligatorischen Derbysieger-Gesänge anzustimmen.
„So einen Spielverlauf hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen“, sagte HSG-Trainer Peter Hengstenberg nach dem ersten Sieg seiner Mannschaft seit einer gefühlten
Ewigkeit. Am 21. Januar 2023 waren die Schwerterinnen zuletzt in einem Meisterschaftsspiel als Sieger vom Parkett gegangen.
Lange HSG-Durststrecke ist beendet
Dass diese lange Durststrecke gestern enden würde, war schnell abzusehen. Die Gastgeberinnen waren von Beginn an dominant und gingen mit 6:1 in Führung (10.). Und die HVE? Wie das Kaninchen vor der Schlange agierten die Villigst-Ergsterinnen, die bis zum Seitenwechsel gerade mal vier Tore zustande brachten – kaum zu glauben, dass dieselbe Mannschaft eine Woche vorher gegen den Tabellenführer Recklinghausen 38 Tore erzielt hatte.
Bild: Julia Stange (Quelle: Ruhrnachrichten)
„Angst vor dem Torwurf“ lautete die Analyse der HVE-Spielertrainerin Katharina Nelskamp nach Spielschluss – was sicherlich nicht nur mit dem geharzten Ball zu erklären ist. Und wenn die HVE- Spielerinnen mal zum Wurf kamen, war da auch noch die stark haltende Julia Stang im Tor der HSG.
Nach der 11:4-Pausenführung dauerte keine fünf Minuten, bis die HSG den Vorsprung auf zehn Tore ausgebaut hatte (15:5). Im Angriff kam Villigst-Ergste zwar nun etwas besser zum Zuge als in der ersten Halbzeit.
Doch das war kein Vergleich zur Torausbeute auf der anderen Seite, wo es fast nach der Devise „Jeder Schuss ein Treffer“ zuging. Symptomatisch für das einseitige Spiel dann der letzte Treffer des Tages: Mit der Schlusssirene traf Julia Ullrich aus 13 Metern zum 36:18. Damit hatte die HSG doppelt so viele Tore geworfen wie HVE Villigst-Ergste, deren Spielertrainerin frustriert feststellte: „Sicherlich darf man hier gegen die HSG verlieren – aber nicht so, wie wir uns heute präsentiert haben.“
Schwerte/Westhofen: Julia Stang, Erva Aydin – Cynthia Hengstenberg, Julia Ullrich (6/1), Vivien Hacheneier (2), Katharina Petri, Vicky Wolff, Nele Brieden, Klara Rosenthal (2), Tugba Tekin (7), Jennifer Nickolas (8), Katharina Batschurin (3), Cora Lethert (1), Sally Unger (7/4)
(Quelle: Ruhrnachrichten)