Ein Siegtor in letzter Sekunde und eine Niederlage bei abstiegsgefährdetem Team

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Nerven wie Drahtseile: Julia Ullrich (li.) verwandelte mit der letzten Aktion der Partie gegen den Lüner SV einen Siebenmeter für die HSG Schwerte/Westhofen zum 31:30-Endstand. © Manuela Schwerte

Während die Frauen der HSG Schwerte/Westhofen einen Riesenschritt zum Klassenerhalt gemacht haben, scheint bei den HSG-Männern die Luft raus.

28.04.2019  Ruhrnachrichten

Frauen-Verbandsliga

HSG Schwerte/Westhofen – Lüner SV 31:30 (17:17)

Einmal tief durchatmen, bitte! Mit der letzten Aktion der Partie am Freitagabend gegen den Lüner SV hat die HSG Schwerte/Westhofen zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt der Frauenhandball-Verbandsliga eingefahren. Julia Ullrich blieb ganz cool und verwandelte einen Siebenmeter zum 31:30-Endstand – der Rest war Schwerter Jubel.

In einer umkämpften Partie, in der die Gäste trotz ihrer Platzierung im Niemandsland der Tabelle nichts zu verschenken hatten, wogte das Geschehen hin und her. Fünf Minuten vor Schluss schien das Pendel in Richtung der Lünerinnen ausgeschlagen zu sein, die mit 30:28 in Führung lagen. Doch dann nutzten die Schwerterinnen die Gunst der Stunde: In doppelter Überzahl schaffte Ullrich per Siebenmeter den 29:30-Anschlusstreffer, ehe Kathi Petri zum 30:30 egalisierte. Und dank Ullrichs Nervenstärke durfte die HSG dann sogar noch über den doppelten Punktgewinn jubeln, der das Polster auf die Abstiegszone auf drei Punkte anwachsen lässt – zwei Spieltage vor Schluss eine komfortable Ausgangslage. Entsprechend erleichtert zeigte sich Trainer Dirk Hille aufgrund des Sieges: „Noch haben wir nichts erreicht. Aber wir haben den Ball weitergespielt, der Druck liegt jetzt bei anderen Mannschaften“, so der Trainer. Ein schönes Spiel sei es nicht gewesen, so der Coach weiter, der bei seinen Schützlingen in der Abwehr die nötige Aggressivität vermisste. Ein Lob gab es dagegen für die junge Torhüterin Erva Aydin. „Erva hat das Torwartduell mit ihrer Lüner Kollegin gewonnen und war ein wesentlicher Faktor“, stellte Hille fest.

Schwerte/Westhofen: Erva Aydin – Cynthia Hengstenberg, Lea Tietz (1), Laureen Jacke (1), Julia Ullrich (10/7), Darlyn Schulte (2), Katharina Petri (5), Vicky Wolff (4), Franziska Alissa (7), Lisa Dutkiewicz, Denise Zahlmann, Julia Ruhfaut (1), Katharina Batschurin.

Herren-Landesliga

DJK SG Bösperde – HSG Schwerte/Westhofen 36:30 (18:16)

In dieser Form wird die HSG Schwerte/Westhofen nicht in der Lage sein, den dritten Tabellenplatz der Handball-Landesliga ins Ziel zu bringen. Mit der 30:36-Niederlage bei der DJK SG Bösperde, die als Tabellenvorletzter in die Partie gegangen war und die sich über zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf freute, rutschten die Schwerter am Samstagabend auf den vierten Rang ab.

„Das Spiel lief so, wie ich es ein bisschen befürchtet hatte. Bösperde war extrem motiviert. Wir haben zwar versucht dagegen zu halten. Aber so richtig ist uns das nicht gelungen. Die nötige Spannung auf unserer Seite war nicht mehr so hoch – man hat schon gemerkt, dass er nicht mehr so richtig um etwas geht“, bilanzierte Trainer Micha Quass den dürftigen Auftritt seiner Mannschaft, mit dem er absolut nicht einverstanden war. „Mich hat schon geärgert, wie wir uns präsentiert haben. So wollen wir uns nicht aus der Saison verabschieden“, so der Coach nach dem drittletzten Saisonspiel.

Vor allem die Abwehrarbeit der HSG ließ zu wünschen übrig. So freute sich das Bösperder Rückraum-Duo Julius Butzek (13/4) und Max Wergen (7) über ungeahnte Freiheiten. „Auf diese beiden hatten wir keinen Zugriff“, stellte Quass fest.

Trotzdem lagen seine Schützlinge kurz vor der Pause mit 16:15 vorne, ehe die Gastgeber aber noch bis zum Seitenwechsel auf 18:16 aus ihrer Sicht stellten. Dieser Schwerter Zwei-Tore-Rückstand hatte auch zehn Minuten vor Schluss noch Bestand, als Dominik Thäsler auf 27:29 verkürzte. Nun aber zog Bösperde mit drei Toren in Folge auf 32:27 davon.

Damit war die Vorentscheidung zugunsten der Mannschaft gefallen, die mehr Einsatzbereitschaft an den Tag legte.

Schwerte/Westhofen: Daniel Evangelou, Mike Krüner – Peter Hengstenberg, Tim Gurol (3), Christoph Kämper (4), Nico Paukstadt (4/2), Alexandr Denissov (8), Toni Mrcela (2), Dominik Schreeck, Tim Schlütz (2), Dominik Thäsler (3), Tim Decker, Niklas Linnemann (4).

Quelle: Ruhrnachrichten